Recap: PPC Masters 2017

21. Februar 2017 | Von in Google Analytics, SEA

Millionen von Euros werden täglich in Deutschland für Pay-per-Click-Werbung ausgegeben. Grund genug, diesem Bereich einmal mehr eine eigene Konferenz zu widmen. Die nun schon vierte PPC Masters fand auch dieses Jahr wieder in Berlin statt – für unsere Hauptstadt ganz typisch mit Currywurst, architektonischem Industriecharme und direkt an der Spree. Meine Kollegin Ricarda Overbeck und ich waren vor Ort.

Den Auftakt der Konferenz gab wieder Andre Alpar. Er empfing die zahlreichen Teilnehmenden in der Spreegalerie am Alexanderplatz – einer von außen eher unscheinbaren Industriehalle, die von innen aber viel Charme versprach. Alpar betonte in seiner Willkommensrede die steigende Relevanz des Onlinemarketings und hieß die Gäste auf Deutsch und Englisch willkommen. Ebenso bilingual gestalteten sich die zwei verschiedenen Tracks der PPC Masters. So fanden in einem der beiden komplett englischsprachige Vorträge von Speakern aus England, Italien, Norwegen und Co. statt. Insgesamt konnte man sich 18 Vorträge von insgesamt 25 verschiedenen Speakern anschauen. Einige dieser Vorträge möchte ich in diesem Recap gerne genauer widergeben.

SEA für B2B-Geschäftsmodelle

Jennifer Bölitz und Maik Metzen gingen in ihrem gemeinsamen Vortrag auf den spannenden Bereich B2B-SEA ein. Sie wiesen darauf hin, dass man besonders als Agentur nicht einfach solche B2B-AdWords-Accounts mit den bereits bekannten und erarbeiteten Best Practices bearbeiten könne, sondern hierbei auch die jeweilige Unternehmensstruktur, Hintergrundwissen und die Branche kennen müsse. Außerdem hat man hierbei weniger Saisonalitäten, dafür aber vielmehr Trends und Einflüsse zu beachten, die von außen kommen. Mithilfe des Keyword Planers lassen sich diese gut ausmachen.

Die besondere Herausforderung hierbei ist es, die Waage zwischen Relevanz und großer Reichweite halten zu können. Denn die Verwendung generischer Keywords lockt zwar auch die falsche Zielgruppe – B2C-Kunden – an, das reine Einbuchen von Long-Tail-Keywords jedoch wiederum schränkt die potenzielle Reichweite u. U. enorm ein. Bölitz empfiehlt in diesem Zusammenhang, Keywords auch als broad match einzubuchen, um weitere relevante Keywords zu identifizieren. Generell empfiehlt es sich hierbei und in B2B-AdWords-Konten generell, die auszuschließenden Keywords stark zu überwachen und umfassend einzusetzen.

Remarketing – Flirt mit dem User. Abfuhr, Affäre oder ewige Treue?

In seinem Vortrag gab Nico Loges Tipps für Vorgehensweisen beim Remarketing. Er verglich das Prinzip mit einer Partnerschaft in all ihren Entwicklungs- und Entstehungsphasen. Dadurch schaffte er es, seinen Vortrag nicht nur informativ, sondern auch sehr unterhaltsam zu gestalten.

Als Ratschlag gab er den Zuhörenden mit auf dem Weg, sich das Nutzerprotokoll in Google Analytics genau anzuschauen. Dort erfahren Werbetreibende, wie oft ein Nutzer vor dem finalen Kauf bereits auf der Seite unterwegs war. Für potenzielle Remarketinglisten kann dies helfen. Außerdem kann man mithilfe von Analytics genau analysieren, wo ein Nutzer zuvor im Kaufprozess ausgestiegen ist. Dem könne man je nach Erkenntnissen mit speziell kreierten Landingpages oder Änderungen an der Website entgegenwirken. Logen gab am Ende noch den Tipp, zunächst uninteressante Nutzer nicht unbedingt direkt auszuschließen, sondern sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzusprechen, wenn es passender ist.

5 ways programmatic will change the paid search industry

Aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtete Bjorn Espenes die bezahlte Suche mit AdWords. Da er viel mit Automatisierungenund mit einer Software arbeitet, die Keywords automatisch in allen Keyword-Optionen hinzufügt, fand ich Espenes‘ Vortrag besonders erfrischend. Er betonte noch einmal, dass man mit unterschiedlichen Keyword-Optionen ebenso unterschiedliche Conversionraten in AdWords erzielt. Daher sei der Einsatz dieser vielfältigen Optionen nicht zu unterschätzen.

In diesem Zusammenhang ging er auch auf Attributionsmodelle ein. Diese werden immer wichtiger. Espenes betonte, dass sie dabei helfen können, die Verteilung von Conversions exakter zu tracken. Kampagnen können auf diese Weise besser ausgesteuert werden, da die wichtigen Keywords besser hervorgehoben werden können.

Amazon Marketing: Die Pay-per-Click Alternative im E-Commerce

Besonders spannend fand ich einen der letzten Vorträge, von Marc Rüsing. Er bezog sich darin auf ein bisher eher neues Phänomen: die Werbung im Giganten Amazon für Produkte, die man auf Amazon vertreibt. Ausgewählten Vendoren bietet sich hier zurzeit diese Möglichkeit. Die Konkurrenz ist momentan noch recht gering. Aufgrund der Aktualität sind allerdings noch keine Tools auf dem Markt, welche die dortige Arbeit erleichtern. Der händische Aufwand ist aus dem Grund noch sehr hoch.

Das Prinzip ist ähnlich wie in AdWords: Man bucht Keywords zu seinen Produkten ein – diese können auch in den verschiedenen bekannten Keyword-Optionen gestaltet sein – und bewirbt innerhalb von Amazon seine Amazon-Produkte. Doch betont Rüsing, dass man hierbei eher auf Longtail-Keywords verzichten sollte. Das Suchverhalten der Amazon-Nutzer zeigt eher generische Keywords.

Zusammenfassung

Dank einer trendigen Location, erfahrenen Speakern, mehrsprachigen Vorträgen, gutem Essen und den mittlerweile schon fast obligatorischen Physiotherapeuten (danke für die Massage an dieser Stelle noch einmal!) war die diesjährige PPC Masters ein voller Erfolg. Ricarda und ich konnten viel Input mitnehmen und haben sehr nette und offene Leute kennengelernt. Zudem ist es immer erfrischend zu sehen, wie andere Agenturen arbeiten, um die eigene Arbeit zu reflektieren. Eines kann ich also schon jetzt sagen: Wir kommen wieder! 🙂

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Cora Rothenbächer

Cora Rothenbächer war bis 2018 Senior Online-Marketing-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Sie schrieb schwerpunktmäßig über Google AdWords und Bing Ads im Bloofusion-Blog und war Redakteurin des suchradars, dem Magazin für SEO, SEA und E-Commerce.

Cora ist in den folgenden sozialen Netzwerken vertreten:

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