Das Online-Marketing-Playbook für Shops

28. Februar 2024 | Von , und in SEA, SEO, Social Media

SEO, SEA und Social Media Ads sind für Onlineshops wichtige Bausteine, um wertvolle Neukunden zu finden und Bestandskunden zu aktivieren. Dabei muss man sich aber genau überlegen, welche Maßnahmen man unternimmt, wie man verschiedene Plattformen einsetzt und wie alles gemeinsam zu bestmöglichen Ergebnissen führen kann.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, welche Möglichkeiten du als Shop-Betreiber:in mit SEO, SEA und Social Media Ads hast.

SEO

Möglichkeiten für Shops

Die organische Suche ist nach wie vor ein wichtiger Ort, um potenzielle Käufer:innen zu erreichen. Wichtig ist dafür in der organischen Suche vor allem, das Suchverhalten der Zielgruppe zu kennen und für die jeweils relevanten Suchbegriffe relevante Inhalte anzubieten. Bei Shops sind das primär Kategorieseiten und Produktdetailseiten. Aber auch ein informationaler Bereich kann durchaus spannend sein, um Suchende zu erreichen, die nach Inspiration oder einem Problem bzw. einer Lösung suchen – und nicht direkt nach passenden Produkten.

Häufige Fehler

  • Es gibt oftmals zu wenig Kategorieseiten, die zudem auf eher allgemeine Suchbegriffe abzielen.
  • Grundsätzlich gilt zwar „Content is King“. Das bedeutet aber nicht, dass man auf Kategorieseiten epische Textblöcke platzieren sollte. Bei transaktionalen Suchbegriffen kann man auch ohne umfangreiche Inhalte gute Rankings erzielen.
  • Produktdetailseiten sind häufig nur auf den Produktnamen ausgerichtet. Das kann gut sein – ist es aber nicht, wenn eben niemand oder kaum jemand nach diesem Produktenamen sucht. Und das ist leider relativ oft so.
  • Viele Shops haben auch einen informationalen Bereich (Blog, Magazin, Ratgeber). Dort befinden sich aber nicht selten Inhalte, die nahezu keine Rankings haben, weil man bei der Themenauswahl schlichtweg übersieht, Keyword-Datenbanken für die Themen-Recherche zu benutzen.

Best Practices

  • Die Startseite sollte auf 1–2 allgemeine Suchbegriffe in Kombination mit „Shop“ oder „Versand“ abzielen. Diese allgemeinen Suchbegriffe sollten das komplette Sortiment umschreiben. Außerdem sollte es keine Kategorieseite geben, die auf denselben Suchbegriff abzielt, weil dann oftmals die Kategorieseite bevorzugt wird.
  • Für alle relevanten Suchbegriffe sollte es auch starke Kategorieseiten geben. Dabei sollte es nicht immer nur um die „klassischen“ Rubriken gehen. So sind z. B. auch Marken-Suchbegriffskombinationen oft sehr spannend, sodass es auch dafür gute Seiten geben sollte.
  • Bei den Produktdetailseiten ist wichtig: Wie wird nach den Produkten gesucht? Generisch oder nach dem Eigennamen? Und darauf sollten dann auch die Produktdetailseiten optimiert werden. Das ist eine oft sehr mühselige Arbeit, die man allerdings oftmals strukturieren und priorisieren kann. So ist es ja z. B. nicht unbedingt nötig, alle Produktdetailseiten zu optimieren – man kann ja mit den Top 200 Seiten anfangen!
  • Wer einen informationalen Bereich hat oder plant: niemals ohne Keyword-Recherche. Keyword-Datenbanken helfen dabei, die richtigen Themen zu identifizieren, die idealerweise auf einer Customer Journey liegen.

Social Media Ads am Beispiel von Meta und Pinterest

Möglichkeiten für Shops

Mit Katalogen hast du die Möglichkeit, deine Produkte aus dem Shop mit entsprechenden Informationen über eine Datenquelle an Pinterest und Meta zu übergeben. Ideal ist hier der automatisierte Upload über eine URL-Datenquelle. Damit ist hast du eine viel höhere Sicherheit, dass keine falschen Daten ausgespielt werden. Was gerade bei Verfügbarkeiten und Preisen schnell ärgerlich werden kann. Im Katalog hast du dann noch die Möglichkeit, Produktpaletten/-gruppen anzulegen, sodass du z. B. nur Damenschuhe bewerben kannst.

Sowohl Meta als auch Pinterest bieten für Shops spezielle Anzeigenformate an, die es ermöglichen, ihre Produkte auf effektive und ansprechende Weise zu präsentieren. Alle Formate lassen sich hervorragend mit dynamischen Inhalten aus dem Katalog füllen. Das sind zum einen die Karussell Ads bei Meta und die Shopping Ads bei Pinterest. Auf beiden Plattformen gibt es dann noch die Collection Ads. Und bei Meta haben wir seit einiger Zeit die Advantage+ Shopping-Kampagnen, ein voll automatisiertes Anzeigenformat.

Außerdem hast du mit Pinterest eine Plattform, über die du deine Produkte hervorragend präsentieren kannst. Im eigenen Onlineshop hat man oft nicht die Möglichkeiten, seine Produkte auf kreative Art und Weise zu präsentieren oder in Aktion zu zeigen. Pinterest macht das möglich und hilft dir dabei, das Interesse der Nutzer:innen zu wecken, und vor allem werden diese Ads nicht als störend wahrgenommen.

Häufige Fehler

  • Der Katalog ist falsch eingerichtet bzw. wird nicht gepflegt. Ein großes Problem dabei ist, wenn Produkte manuell hinterlegt werden oder der Update-Zeitraum falsch gewählt ist. Bei jedem Upload gibt es Fehler- und Warnmeldungen, die häufig ignoriert werden.
  • Das Tracking ist falsch eingerichtet.
  • Es werden zu viele Änderungen in zu kurzem Zeitraum gemacht.
  • Alle Anzeigen leiten auf die Startseite anstatt auf eine Landingpage oder Produktdetailseite.

Best Practices

  1. Starte mit Top-Sellern und Evergreen-Produkten: Mit diesen Produkten erzielst du direkt zu Beginn höhere Conversions. Das gibt dem Algorithmus gleich zu Beginn einen Push und er kann so schneller lernen, um deine Anzeigen gezielt auszuspielen.
  2. Richte dein Kampagnen-Setup so ein, dass du einen guten Mix aus Advantage+ Shopping-Kampagnen und Conversion-Kampagnen nutzt. Im besten Fall, wenn du genügend Budget und/oder Traffic hast, empfiehlt es sich, zusätzlich noch eine Traffic- oder Remarketing-Kampagne mit einzubinden.
  3. Nutze für deine Kampagnen ein Tagesbudget statt Laufzeitbudget. Somit musst du nicht nur ständig dein Budget und deine Laufzeit anpassen, du gibst dem Algorithmus auch viel bessere Möglichkeiten für die Ausspielung.
  4. Seid ehrlich zu euch selbst! Denn nicht alles lässt sich profitabel bewerben. Prüft eure Shop-Daten – was wird überhaupt gesucht? Wenn eure Produkte im Shop nicht gut ankommen, wie soll dann eine Social-Media-Anzeige dazu beitragen, das jemand kauft?

SEA

Möglichkeiten für Shops

Die Produkte, die du über Shopping bewerben möchtest, musst du mit den Produktdaten im Produktdatenfeed sammeln und im Merchant Center hochladen. Am besten stellst du es so ein, dass der Feed automatisch täglich hochgeladen wird, damit die Daten immer aktuell sind. Praktischerweise könnt ihr den Feed, den ihr für Google nutzt, in Microsoft importieren und es muss kein neuer erstellt werden.

Eure Shopping-Anzeigen können im Google Suchnetzwerk, über den Google Shopping Tab, bei Google Bilder, den Suchnetzwerk-Partnern (wenn das in den Einstellungen ausgewählt wurde) und bei Maps ausgespielt werden. Um die Anzeige von anderen abzuheben und auf bestimmte Aktionen aufmerksam zu machen, können im Merchant Center bestimmte Rabatte hinterlegt werden. Neben den bezahlten Shopping-Anzeigen könnt ihr noch kostenlose Produkteinträge aktivieren. Diese Anzeigen werden unter dem Shopping-Tab ausgespielt. Sie sehen aus wie normale Anzeigen, aber mit dem Vorteil, dass du dafür nichts zahlen musst.

Häufige Fehler

  • Feedprobleme
    • Nicht alle erforderlichen Spalten wurden ausgefüllt.
    • Der Google Feed wird für Microsoft übernommen, ohne dass kontrolliert wurde, ob die für Microsoft erforderlichen Produktdaten alle hinterlegt wurden.
    • Der Feed wird nicht gepflegt.
  • Das Tracking ist falsch eingerichtet.

Best Practices

  1. Produktdatenfeed
    • täglich automatisch uploaden
    • stetig optimieren:
      • Alle erforderlichen Felder ausfüllen, anschließend alle optionalen
      • Fehler- & Warnmeldungen beachten und direkt bearbeiten
      • Qualitative, hochauflösende Produktbilder hinterlegen
      • Die richtige Reihenfolge der Begriffe im Titel wählen (achtet auf die Reihenfolge in den Suchanfragen)
  2. Nutzt das Merchant Center und die Möglichkeiten, die es euch bietet
    • Aktionen
    • Testet Local Inventory Ads, wenn ihr ein Ladengeschäft habt
    • Nutzt Produktbewertungen

Fazit

Alle drei Bereiche sind für sich wichtig. In Kombination und einem gemeinsamen Ziel kannst du aber das volle Potenzial ausschöpfen.

Deshalb kannst du damit beginnen, überall sichtbar zu sein. Social Media kann als erster Berührungspunkt gesehen werden. Über die anschließende Suche bei Google oder Microsoft werden die Nutzer:innen von einer Anzeige erreicht und gelangen auf deine Website. Hier kann die gesamte Customer Journey begleitet werden. Darüber hinaus können die Social-Media-Ads Daten an GA4 übertragen und so für SEA nutzbar gemacht werden.

Achte überdies auf dein Corporate Design, indem du Wording und Creatives auf alle Plattformen abstimmst.

Tipp

Wenn du noch mehr Details zu den einzelnen Möglichkeiten willst, schau dir die Aufzeichnung zum gleichnamigen Webinar an: www.youtube.com/watch?v=vSue52yMVFE

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Marina Becker

Marina Becker ist Senior Social-Media-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion Germany GmbH.

Sie betreut Kunden diverser Größenordnungen bei der strategischen Ausrichtung und Umsetzung von Meta Ads, Pinterest Ads und hinsichtlich weiterer Social-Media-Kanäle.

Marina ist in dem folgenden sozialen Netzwerk vertreten:

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