Social-Media-Ads – welche Neuerungen solltest du 2024 bei deiner Strategie berücksichtigen?

8. Februar 2024 | Von und in Social Media

In den letzten Monaten gab es wieder zahlreiche Entwicklungen und Veränderungen in der Social-Media-Ads-Welt. In diesem Beitrag schauen wir uns die Neuerungen von Meta, Pinterest und LinkedIn an. Darüber hinaus geben wir dir wertvolle Tipps, auf die du bei deiner Marketingstrategie nicht verzichten solltest.

Meta Ads

Bei Meta wurde das neue Anzeigenformat Flexibel eingeführt. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes Format, bei dem du bis zu zehn Bilder und Videos hochladen kannst. Der Algorithmus erstellt in Echtzeit das passende Creative für deine Anzeige. Dies kann sowohl die Ausgabe eines einzelnen Bildes oder Videos sein als auch die Zusammenfügung mehrerer Bilder zu einer Animation. Je nachdem, wie der Algorithmus einschätzt, dass es bei der Ausspielung am effektivsten wirkt. Bisher gibt es dieses Anzeigenformat nur bei Traffic-Kampagnen.

Die Advantage+ Shopping-Kampagnen entwickeln sich immer weiter. Du kannst die Kampagnen jetzt nach ROAS aussteuern und Platzierungen für das gesamte Konto abschalten. Vor allem die Ausspielung nach einem Ziel-ROAS ist eine interessante Möglichkeit für Shops, die unbedingt ausprobiert werden sollte. Denn dann sucht der Algorithmus nach Nutzer:innen, die nicht nur ein Kauf-Potenzial haben, sondern auch einen möglichst hohen Warenkorbwert erzielen könnten. In den Werbekonto-Einstellungen kannst du Platzierungen für alle Advantage+ Shopping-Kampagnen deaktivieren. Zur Auswahl stehen hier Platzierungen im Audience-Netzwerk und dem Feed, wie z. B. Marketplace oder die rechte Spalte auf Facebook. Vor allem wenn man sehr viel mit Videos arbeitet, macht es Sinn, die Platzierungen im Audience-Netzwerk auszuschließen.

Was auch sehr spannend ist und manches so viel einfacher macht, ist die Terminierung von einzelnen Anzeigen in Advantage+ Shopping-Kampagnen. Wenn du kurzfristige Aktionen oder Feiertagsangebote planst, musst du also nicht mehr eine neue Kampagne oder Anzeigengruppe erstellen, sondern kannst deine Anzeigen einfach mit in die laufende Kampagne geben und profitierst von den bisherigen Learnings deiner Kampagne.

Und passend dazu gibt es für alle Kampagnentypen die Möglichkeit der zeitgesteuerten Budgetplanung. Auf Anzeigengruppen-Ebene kannst du dein Budget für einen gewissen Zeitraum erhöhen – prozentual oder um einen festen Betrag. Eignet sich sehr gut zu Peek-Zeiten oder wenn besondere Aktionen geplant sind.

Das Tracking bleibt immer ein wichtiges Thema und seit einiger Zeit ist die Conversion API ein großer Punkt. Mit der Conversion API hast du nicht nur mehr bzw. bessere Daten für deine Ergebnisse, sondern der Algorithmus bekommt mehr Daten und kann deine Anzeigen noch besser ausspielen. Das sollte also auf jeden Fall ein Punkt auf deiner To-do-Liste für 2024 sein – für Anfang des Jahres.

Pinterest Ads

Bei Pinterest gibt es gleich mehrere neue Anzeigenformate. Derzeit sind alle drei nur als Beta verfügbar, können aber über eine:n Pinterest-Ansprechpartner:in für das Werbekonto freigeschaltet werden.

Lead Ads kennt man bereits von anderen Plattformen und genauso funktionieren sie auch bei Pinterest. Klickt der/die Nutzer:in auf die Bild- oder Video-Anzeige, öffnet sich direkt das Formular und die Nutzer:innen müssen nicht mehr auf die Website geleitet werden.

Bild-Quelle: Pinterest

Ein weiteres Format sind die Showcase Ads. Zu einer Bild- oder Video-Anzeige kannst du bis zu vier Karten hinzufügen, die du mit zusätzlichen ausgehenden Links versehen kannst. Diese Karten werden unter der Anzeige als Vorschaubilder angezeigt und die Nutzer:innen können zwischen den einzelnen Karten hin und her switchen.

Bild-Quelle: Pinterest

Und mein Lieblingsformat bei den neuen Anzeigenformaten sind die Interactive Ads, oder auch Quiz Ads genannt. Wie der Name schon sagt, ist dies ein Format, bei dem man sehr gut mit den Nutzer:innen in Interaktion treten kann. Denn wir können bis zu 3 Fragen inkl. Ergebnis-Pin hinterlegen und so nicht nur unsere Zielgruppe zu bestimmten Produkten leiten, sondern auch viel mehr über sie erfahren.

Bild-Quelle: Pinterest

Zusätzlich zu den neuen Anzeigenformaten hat Pinterest jetzt mitgezogen und die automatisierte Kampagnenerstellung herausgebracht. Das heißt, du musst theoretisch nur noch wenige Angaben zu Budget und Laufzeit machen und den Rest stellt der Algorithmus aus bisherigen Learnings deiner Anzeigen und Best Practices ein.

Bisher musste man seinen Call-to-Action immer mit ins Bild und den Anzeigentext aufnehmen. Für die Shopping Ads gibt es seit einigen Monaten die Call-to-Action-Buttons “Mehr dazu” und “Jetzt shoppen”. Aber auch für alle anderen Anzeigenformate gibt es jetzt eine Auswahl an Call-to-Action-Buttons. Unter anderem “Angebot anfragen”, “Jetzt registrieren” und “Jetzt buchen”.

Und natürlich hat auch Pinterest eine Conversion API, die das Tracking verbessert.

Letztes Jahr veröffentlichte Pinterest die Ads Library und Pinterest Trends. Wie ich finde, zwei Tools, die man unbedingt in die Kampagnenplanung mit einbeziehen sollte. Denn zum einen kann ich in der Ads Library sehen, was meine Konkurrenz so macht. Dabei sehe ich nicht nur die Anzeigen, sondern auch Details zu Kampagneneinstellungen. Und bei Pinterest Trends kannst du sehen, wann Nutzer:innen anfangen, nach bestimmten Themen zu suchen.

LinkedIn Ads

Auch bei den LinkedIn Ads hat sich 2023 eine Menge getan. Seien es neue Anzeigenformate, Zielgruppeneinstellungen oder Trackingoptionen – LinkedIn arbeitet ständig an neuen Funktionen. Wer 2024 so richtig mit LinkedIn Ads durchstarten will, sollte sich mit diesen Neuerungen definitiv auskennen!

2023 hat LinkedIn zwei neue Anzeigenformate gestartet: Click-to-Message-Ads und Thought Leader Ads zählen wir an dieser Stelle auch zu den neuen Anzeigenformaten. Click-to-Message-Ads bestehen im Prinzip aus zwei Teilen. Zuerst sehen Nutzer:innen eine Single Image Ad und beim Klicken auf den CTA-Button der Anzeige landen sie in ihrem Postfach und starten quasi eine Unterhaltung mit dem Unternehmen, das die Anzeige geschaltet hat. Nun können die Nutzer:innen auf verschiedene Schaltflächen klicken und sich damit tiefer mit bestimmten Themen auseinandersetzen. Dieses Anzeigenformat soll sich gut dazu eignen, Aufmerksamkeit zu schaffen und bei den Nutzer:innen Nachfrage zu generieren.

Quelle: LinkedIn

Thought Leader Ads bieten Werbetreibenden die Möglichkeit, Posts von Einzelpersonen innerhalb einer Kampagne zu bewerben. Der Gedanke hinter den Ads ist es, Beiträge von Personen, die schon eine große Reichweite haben und in ihrer Branche für ein bestimmtes Themengebiet bekannt sind, über das Unternehmensprofil und mit Budget weiter zu pushen. Wichtig ist, dass die Posts einen Mehrwert bieten und Nutzer:innen nicht einfach nur ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen wollen. Der Vorteil der Ads ist es, dass Beiträge von Einzelpersonen immer vertrauenswürdiger als Beiträge von Unternehmen wirken. Das Anzeigenformat bietet sich sowohl für Awareness- als auch für Engagement-Kampagnen an.

Targeting ist das, was LinkedIn von anderen Social-Media-Plattformen unterscheidet. Während wir bei Meta immer weniger Einstellungen an den Zielgruppen vornehmen und den Algorithmus für uns arbeiten lassen, legen wir auf LinkedIn ganz genau fest, wen wir ansprechen wollen. LinkedIn bietet dafür jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Inzwischen können wir Lead-Listen, die wir im Sales Navigator erstellt haben, auch im Kampagnenmanager hochladen und sie für Zielgruppen verwenden. Natürlich spielt die KI auch bei LinkedIn Ads eine große Rolle. Beispielsweise können wir uns die sogenannte Predictive Audience erstellen lassen. Dazu müssen wir nur eine Quelle (z. B. Kontaktlisten, Conversions oder Lead Gen Forms) angeben. Die KI sagt dann das zukünftige Verhalten der Nutzer:innen voraus und bildet dann eine neue Zielgruppe. Die können wir anschließend zusätzlich mit den Targetingfiltern eingrenzen. Im Laufe des Jahres sollen die Predictive Audiences sogar komplett die alten Lookalike Audiences ersetzen.

Im Puncto Retargeting hat sich letztes Jahr auch etwas getan: Endlich gibt es die Möglichkeit, Document Ads und Lead Gen Forms für Retargeting zu nutzen. So kann man den Sales Funnel immer weiter abbilden.

Auch beim Tracking gibt es Neuigkeiten und so wird die Arbeit mit LinkedIn Ads 2024 noch einfacher! Wer in Zukunft Conversions tracken will, muss nicht mehr jede Conversion einzeln im Kampagnenmanager anlegen und womöglich auch noch Code-Schnipsel in der Landingpage einbauen, denn die „Website-Aktionen“ erkennen die wichtigsten Buttonklicks und Seitenaufrufe automatisch. Am Ende können mehrere Button-Klicks auch noch zu weiteren Conversions zusammengelegt werden. Das spart auf alle Fälle einiges an Zeit und geht kinderleicht. Das Ganze funktioniert nur, wenn das Insight Tag eingebaut ist. Unsere Erfahrung ist, dass LinkedIn ziemlich gut erkennt, welche Conversions auf einer Seite durchgeführt werden können.

Und sonst so? LinkedIn bietet uns immer mehr Funktionen, die sich bei anderen Social-Media-Plattformen schon bewährt haben. Zum Beispiel gibt es jetzt auch bei LinkedIn eine eigene Anzeigenbibliothek. Die bietet sich super dazu an, um die Konkurrenz auszuspionieren und generell ein bisschen neue Inspirationen zu sammeln. Vorher konnte man sich Anzeigen von anderen Unternehmen zwar auch schon anschauen, allerdings musste man dafür immer den umständlichen Weg über das jeweilige Unternehmensprofil nehmen.

Weitere praktische Funktionen, die wir von anderen Plattformen kennen und jetzt auch bei LinkedIn nutzen können, sind das A/B-Testing, die Möglichkeit, die Performance von Anzeigen innerhalb von verschiedenen Zeiträumen miteinander zu vergleichen, und das einfache Duplizieren von Anzeigen. Bisher wurde die Anzeigen-ID beim Duplizieren automatisch übernommen. Das hat dazu geführt, dass Änderungen, die wir an den neuen Anzeigen vorgenommen haben, immer auch direkt bei den alten Anzeigen umgesetzt wurden. Das passiert jetzt nicht mehr. Wer also eine neue Anzeigenvariante erstellen möchte und beispielsweise das Bild und den Link der alten Anzeige übernehmen und nur den Anzeigentext austauschen möchte, kann das ohne Probleme mit der neuen Duplizieren-Funktion tun.

Quelle: LinkedIn Anzeigenbibliothek

Fazit

Zusammengefasst können wir dir nur empfehlen: Sei neugierig, probiere neue Ansätze aus und stecke deine Zeit in die Optimierung deiner Anzeigen. Und um aus der Anzeigengestaltung das bestmögliche rauszuholen, ist die Integration von Künstlicher Intelligenz unerlässlich.

Außerdem empfehlen wir dir, die Conversion API einzurichten, falls du das noch nicht getan hast. Dies ermöglicht eine effizientere und präzisere Erfassung von Conversion-Daten. Insbesondere, wenn du mehrere Plattformen bedienst, ist es ratsam, die Conversion API gleichzeitig für alle Plattformen einzurichten.

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Marina Becker

Marina Becker ist Senior Social-Media-Managerin bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion Germany GmbH.

Sie betreut Kunden diverser Größenordnungen bei der strategischen Ausrichtung und Umsetzung von Meta Ads, Pinterest Ads und hinsichtlich weiterer Social-Media-Kanäle.

Marina ist in dem folgenden sozialen Netzwerk vertreten:

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