Interne oder externe Links: Was ist wichtiger für SEO? [Alles auf Start 83]

4. Mai 2023 | Von in Podcast "Search Camp", SEO

Für SEO können sowohl interne als auch externe Links wichtig sein. Wie unterscheiden sich die beiden Themen? Und vor allem: Was stellt den stärkeren SEO-Hebel dar?

 

Die wichtigsten Podcast-Links:

 

Interne oder externe Links: Was ist wichtiger für SEO?

Beginnen wir mit externen Links. Viele haben vom Thema Off-page gehört. Das heißt, das ist ein nicht unwichtiges Signal für Google und auch für andere Suchmaschinen, dass sie sagen: Hey, da ist eine relevante Website zum Thema X, die verlinkt auf meine Website zum gleichen Thema X. Das heißt, jemand anderes bezeugt damit, dass meine Website für das Thema X relevant ist.

Und desto mehr solcher Zeugen ich auftreiben kann, desto besser ist es. Vor allem natürlich in konkurrenzstarken Themen. Es geht nie so ganz nur um die reine schiere Anzahl. Es geht darum, Trust zu vermitteln, und wie gesagt: Andere Webseite bezeugen, dass ihr die richtigen seid für dieses Thema. Und solche externen Links sind wichtig, entstehen aber relativ selten in der nötigen Qualität und der nötigen Anzahl, sodass man in der Regel mit Linkaufbau nachhilft.

Interne Links, das ist ein anderes Thema. Da geht es darum, die Verteilung von Link Juice innerhalb einer Website zu steuern. Das heißt, meine Startseite hat zum Beispiel viel Link Juice und verlinkt auf andere Seiten und gibt über diese Links Link Juice an andere Seiten ab. Und da kann ich durchaus viel optimieren. Indem zum Beispiel meine Startseite auf wichtige Produktseiten verlinkt, bekommen die mehr Link Juice ab als unwichtige Seiten. Andere werden vielleicht gar nicht verlinkt. Das sollte nicht passieren, aber werden eben eher so in der dritten oder vierten Ebene der Webseite mal verlinkt. Das heißt, da kommt viel weniger Link Juice an. Und im Allgemeinen kann man sagen, wenn es zwei konkurrierende Seiten auf derselben Website gibt, dann gewinnt in der Regel die mit dem höheren Link Juice.

 

Maßnahmen zur Optimierung der internen Verlinkung

Zum Thema interne Verlinkung gehört aber auch das Thema Anchor Texte. Ein Anchor Text, das ist ja bei einem Link der verlinkte Text. Und das ist durchaus ein spannendes Signal für Google, nämlich, dass ich mit dem Anchor Text unterstützen kann, für was diese Seite eigentlich ranken soll. Also, ich habe eine Seite zum Thema Bücherregale, und die Seiten, die darauf verlinken, sollten auch mit einem Anchor Text verlinken, wie “Bücherregale” und nicht „Hier” oder “Jetzt buchen”. Das passiert in der Regel auch genau so. Gerade, wenn man einen Onlineshop hat, dann hast du eine Kategorie, und oben ist vielleicht ein Menü, und da steht dann einfach der Link “Bücherregale”, und das ist ein starkes Signal für Google, dass innerhalb dieser Website diese Seite wohl für dieses Keyword relevant sein muss.

Ja, bei der internen Verlinkung gibt es so ganz typische Maßnahmen, zum Beispiel Punkt eins, das Abrüsten von Menüs und Footer. Gerade auch hier wieder bei Onlineshops, ist es zum Beispiel nicht sinnvoll, dass ein Menü, das Marken heißt, auf alle Marken im Shop verlinkt. Es ist zum Beispiel wichtig, dann zu gucken: Okay, ich habe vielleicht nur zehn Marken, die für mich wirklich relevant sind, und die zehn verlinke ich auch nur über das Menü.

Auch das Optimieren von Anchor Texten ist natürlich ein Thema, wo ich relativ viel machen kann. Vor allem geht es darum, eben nicht deskriptive Anchor Texte zu vermeiden, also sowas wie “Hier” oder “Klick jetzt” oder so etwas.

Über Klicktiefe könnte man noch sprechen, das heißt, Inhalte sollten hinsichtlich der Klicktiefe nicht zu tief in der Website drin liegen. Auch das würde ich zur internen Verlinkung zählen.

Und dann geht es natürlich auch darum – das hatten wir eben schon so ein bisschen mit den Menüs und so – dass man ganz bestimmte Seiten stärkt, zum Beispiel, indem man Abkürzungen in den Strukturbaum einbaut. Was heißt das? Typischerweise verlinkt so eine Startseite auf irgendeine Kategorie oder Übersichtsseite der ersten Ebene. Und diese Seite der ersten Ebene verlinkt dann auf alle der zweiten Ebene und die der zweiten auf alle in der dritten Ebene. Ein klassischer Ansatz, dass es nach unten immer spezieller wird. Jetzt gibt es aber vielleicht auf der dritten Ebene eine Seite, die mir besonders wichtig ist. Und dann könnte ich jetzt eine Abkürzung in den Strukturbaum einbauen, zum Beispiel so, dass die Seite der ersten Ebene direkt auf die der dritten verlinkt. So kriege ich mehr Link Juice auf diese eigentlich tiefliegende Seite und zieh sie damit im Linkbaum nach oben. Und was eben auch wichtig ist, ist, dass man die interne Verlinkung nicht nur Menü und Footer überlässt, sondern auch in dem Content Links einbaut, weil eben durchaus auch zählt, wo sich so ein Link intern befindet.

 

Zurück zur Frage: Was ist wichtiger?

Ich tue mich da immer ein bisschen schwer erstmal mit so einer Frage wie, was ist wichtiger? Weil, ja, ich vergleiche das gerne mit der Frage: Was ist eigentlich wichtiger? Essen oder Trinken? Und da muss man am Ende des Tages sagen, ich kann da jetzt keinen Prozentsatz dranschreiben. Kurzfristig kann ich mit nicht essen länger überleben als mit nicht trinken, aber am Ende wäre ich trotzdem tot. Deswegen ist so eine Frage immer schwer zu beantworten. Also wie wichtig ist essen und trinken? Ist das eine jetzt 30, das andere 70 Prozent?

Und hier sehe ich es relativ ähnlich. Und trotzdem muss man sich die beiden Konzepte mal angucken und sich eine Sache klar machen. Meine Meinung:

Externe Links helfen einer Website, überhaupt erstmal für etwas überhaupt zu ranken. Das heißt, Google muss erst mal vertrauen in deine Website aufbauen, muss wissen, du stehst für das Thema X, weil die externen Links bezeugen, dass du für das Thema X stehst. Externe Links helfen also, dich erstmal in das Spiel reinzubringen, dass du überhaupt ranken darfst.

Interne Links helfen dir dann, die richtige Seite auszuspielen oder einer bestimmten Seite ein höheres Gewicht zu geben, sodass es dann besser ranken kann.

Heißt aber auch: Du brauchst beides. Trotzdem, wenn ich jetzt versuche, diese Frage mal wörtlich zu beantworten, also was brauche ich eher? Und da muss ich ganz ehrlich sagen, wenn du nur eines von beiden optimieren kannst, und du kannst nur eines von beiden kriegen, interne oder externe Links, dann sind für mich die externen Links wichtiger, weil sie entscheidender sind.

Vielleicht kam da die Frage auch mal her, denn viele tun sich schwer mit externen Links, mit Backlinks. Und da ist vielleicht die Frage: Kann ich mit guter interner Verlinkung einen Mangel an Backlinks oder anderer Off-page Signale ausgleichen? In der Regel: nein. Du kannst nicht noch mehr Optimierung der internen Verlinkung machen, um keine Backlinks auszugleichen. Das funktioniert einfach in der Regel nicht.

Und das andere Problem dabei ist auch, manchmal hat man kein Potenzial bei der internen Verlinkung. Denn je kleiner die Website ist, desto geringer ist das Potenzial der internen Verlinkung. Wenn du zum Beispiel – du bist ein Heilberuf, also zum Beispiel ein Zahnarzt, oder du bist ein lokaler Dienstleister, hast also zum Beispiel einen Gartenbaubetrieb, dann haben die oft keinen Hebel bei der Optimierung der internen Verlinkung, weil zum Beispiel sowieso alle Seiten mit dem richtigen Anchor Text über das Menü verlinkt werden und es auch gar nicht so viele Seiten gibt. Und da hast du dann einfach gar keine Hebel. Natürlich, je größer die ist, desto mehr musst du über interne Verlinkung nachdenken. Aber für viele greift das eben gar nicht so wahnsinnig.

 

Zusammenfassung

Du brauchst beides, und wenn du irgendwo darauf den Fokus setzen solltest, dann eher auf die externen Links und weniger auf die internen Links, weil das Potenzial gerade für die ganz typische Website, dich nach vorne zu bringen, ist viel höher mit externen Links als mit internen Links.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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